Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Die gute Nachricht zuerst: Photovoltaikanlagen sind heute für jeden erschwinglich und werden zusätzlich gefördert. Während die Strompreise seit 2008 um 38% anstiegen, sind die Anschaffungskosten für Photovoltaik-Anlagen im gleichen Zeitraum um 70% gesunken.
Was kostet eine Photovoltaikanlage heute genau? Nach einer bundesweiten Umfrage liegen die Kosten für eine installierte Photovoltaik-Anlage derzeit zwischen 1.200 und 1.750 Euro pro kWp netto. Optional kommen noch die Kosten für einen Solarspeicher von 900 bis 1.800 Euro pro kWp hinzu. Zur Orientierung ein Überblick über die mittleren Preise für PV-Anlagen nach Leistung, Stromproduktion und Flächenbedarf:
Abhängig von Qualität, Leistung und Herkunftsland gehen die Marktpreise allerdings weit auseinander. Der Preis pro Kilowatt Peak (kWp) sinkt mit steigender Leistung, was unter anderem an den leistungsunabhängigen Montagekosten liegt.
Bei den Anschaffungskosten machen die Solarmodule mit derzeit 700-900 Euro/kWp rund 50-55% der Kosten für eine Photovoltaikanlage aus. Hinzu kommen für den Wechselrichter 200-250 Euro/kWp (10-20% der Kosten). Die Kosten für einen optionalen Solarspeicher betragen 800-1.700 Euro/kWp. Die restlichen ca. 30% müssen für die Montagekosten und den Netzanschluss einkalkuliert werden. Hier eine typische Kostenverteilung für eine PV-Anlage eines Einfamilienhauses mit einer Leistung von 5 kWp. Der Grundpreis beträgt hier 10.500 Euro netto inklusive Solarspeicher.
Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen
Bei der Planung ihrer Photovoltaikanlage sollten Sie unbedingt deren Wirtschaftlichkeit berechnen. Diese wird maßgeblich durch die Anschaffungskosten und den Eigenverbrauch bestimmt.
Der jährlich produzierbare Strom einer Photovoltaikanlage hängt von mehreren Faktoren ab. Beispielsweise vom Standort, dem Wirkungsrad der Anlage sowie von der Ausrichtung und dem Neigungswinkel der Solarmodule. Unter günstigen Bedingungen kann in Deutschland ein Jahresertrag von 900-1.000 kWh je kWp installierter Anlagenleistung erzeugt werden.
Eine PV-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp kann also 4.800-5.000 kWh Sonnenstrom erzeugen. Bei einem angenommenen Eigenverbrauch von 75% deckt die Anlage einen durchschnittlichen Stromverbrauch eines 4-Personen Haushalts (4.500 kWh) ab. Auf Basis eines durchschnittlichen Strompreises von 31,71 Cent/kWh (2021) errechnet sich eine jährliche Einsparung von 1.142 Euro. Im März 2021 erhält der Betreiber einer neu installierten kleinen Photovoltaik-Anlage gemäß EEG eine Einspeisevergütung von 7,92 Cent/kWh. Das heißt die Anlage erzielt bei einer Einspeisung von 1.200 kWh einen jährlichen Umsatz von 95 Euro. Unter Berücksichtigung der angenommenen Betriebskosten von jährlich 285 Euro und einer jährlichen Strompreissteigerung von 1% beträgt die Gesamtersparnis nach 20 Jahren rund 10.840 Euro. Die Anlage wäre in diesem Beispiel nach 10 1/2 Jahren amortisiert.
Fazit: Photovoltaikanlagen rentieren sich aufgrund der niedrigeren Anschaffungskosten, der besseren Wirkungsgrade und steigender Strompreise immer mehr. Obwohl die Wirtschaftlichkeit und Amortisation von vielen Faktoren abhängt, gilt als Faustregel: eine Photovoltaikanlage amortisiert sich im Durchschnitt nach etwa zehn Jahren. Beispielrechnungen zeigen, dass sich je nach Angebot und Ertrag Renditen von 6-9% erzielen lassen.
Photovoltaik Rechner
Der kostenlose Photovoltaik Rechner liefert auf Basis wenigere Eingaben direkt Ergebnisse, inwieweit sich die Investition in eine Photovoltaikanlage lohnt. Die Einnahmen berechnen sich auf Basis der zu erwartenden Stromerzeugung und der jährlichen Einspeisevergütung. Auf Basis der PLZ kann die lokal sehr unterschiedliche Sonneneinstrahlung ermittelt werden. Die geschätzten Werte wie Anschaffungskosten, jährliche Stromproduktion, Einnahmen und Rendite sind belastbar und für eine erste Einschätzung bestens geeignet. Bei einer Finanzierung und Förderung sollten anschließend noch Zinsen und Kredittilgung berücksichtigt werden.
Am Ende der Berechnung können Sie sich kostenlose und unverbindliche Angebote von Fachbetrieben in Ihrer Region einholen. In den kommenden Tagen erhalten Sie speziell auf Sie zugeschnittene Photovoltaik Angebote zur Installation Ihrer Solaranlage inklusive Montage.
Aufgrund der großen Preisspannen bei Photovoltaikanlagen sollten Sie immer mehrere Angebote einholen und vergleichen. Größere Abweichungen wird Ihnen Ihr Solarinstallateur gerne erläutern. Achten Sie jedoch nicht ausschließlich auf den Preis, sondern auch auf die Qualität der PV-Anlage und die Vollständigkeit des Angebots.
Überwachung der Photovoltaikanlage
Zur Sicherung der Qualität und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen ist ein Monitoringsystem ratsam. Für die Überwachung, Auswertung und Verwaltung Ihrer PV-Anlage empfiehlt sonnenstrom.net die kostenlose Nutzung des „Sunny Portals“ von SMA Solar. Mit dem mobilen Zugriff auf das größte PV-Monitoringportal haben Sie die Möglichkeit, sich jederzeit alle relevanten Daten ihrer PV-Anlage wie Stromerzeugung, Gesamt- und Eigenverbrauch, Netzbezug und -einspeisung anzeigen zu lassen. In der Applikation ist auch eine PV-Erzeugungsprognose und daraus resultierende Handlungsempfehlungen enthalten. Es können sogar einzelne Haushaltsgeräte über Funksteckdosen de-/aktiviert werden. Die App ermöglicht somit eine effiziente Überwachung Ihrer Photovoltaikanlage, mit welcher schon kleine Abweichungen schnell erkannt und behoben werden können.
Sie können Sunny Portal als Desktop-Anwendung nutzen oder mobil per App über Ihr Tablet oder Smartphone aufrufen.
Wartung der Solaranlage
Grundsätzlich sind moderne Solaranlagen für eine Betriebsdauer von 25-30 Jahren ausgelegt. Diese Lebenserwartung wurde in vielen Langzeittests beweisen. Dabei verlieren die Solarmodule jährlich zwischen 0,3%-0,5% an Leistung. Die Leistungsgarantien der meisten Modulhersteller von 90% für 10 Jahre und 80% für 20 Jahre zeigen allerdings die Robustheit der Module.
Da Photovoltaikanlagen keine verschleißanfälligen, beweglichen Teile haben, sind sie äußerst wartungsarm. Dennoch sind bei der Entscheidung für eine Solaranlage auch die Wartungs- und Betriebskosten zu berücksichtigen. Idealerweise sollte jährlich eine technische Wartung durchgeführt werden, um unnötige Stromverluste zu vermeiden. Dabei sind die Solarmodule, der Wechselrichter und die elektrischen Verbindungen eingehend zu prüfen. Letztlich erhöht die turnusmäßige Wartung sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Lebensdauer der Anlage und ist im Vergleich zu den Ertragsausfällen bei Schäden sehr gering. Wartungsverträge für eine Solaranlage eines Einfamilienhauses kosten je nach Dienstleister zwischen 150 und 250 Euro im Jahr.
Um die Funktion und Leistung einer Solaranlage zu gewährleisten, ist ebenso eine regelmäßige Reinigung der Solarmodule unabdingbar. Abhängig von den Standortfaktoren sollten Sie eine Reinigung in einem Turnus von 6 Monaten bis 2 Jahren vornehmen. Insbesondere in landwirtschaftlich oder industriell stark genutzten Regionen können sich Schmutzschichten auf den Modulen bilden, die nicht immer vollständig vom Regen gelöst werden. Hierdurch können Leistungsminderungen von bis zu 20% entstehen. Die Reinigung kann mit klarem Wasser und einer weichen Glasbürste prinzipiell selbst durchgeführt werden, ist aber wegen der Unfallgefahr auf Dachflächen nicht immer zu empfehlen. Die Reinigungskosten bei Fachbetrieben liegen bei rund 2 bis 2,50 Euro/m2.
Bei den weiteren Betriebskosten kann die Versicherung der Solaranlage ein wesentlicher Faktor sein. Einige Versicherungen bieten die Erweiterung einer bestehenden Gebäudeversicherung an, wobei aber meist nicht das gesamte Schadensspektrum abgedeckt ist. Insbesondere Blitzeinschläge, starke Hagelschauer, Überspannung oder Diebstahl können größere Schäden hervorrufen. Wir empfehlen daher eine günstige Solarversicherung, die diese und andere Schäden abdeckt. Abhängig vom Versicherungsumfang und Größe der Anlage liegen die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus zwischen 60-150 Euro im Jahr.
Für die Bereitstellung des Zählers zur Messung der Einspeisevergütung fällt für den Netzbetreiber eine Zählermiete von 30-40 Euro im Jahr an.
Insgesamt können pro Jahr 250-350 Euro für laufende Kosten und Rücklage für mögliche defekte Teile anfallen.
Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen - Mieten als Alternative?
Wer sich gerne mit nachhaltigen Sonnenstrom versorgen, jedoch die Investition in eine eigene Photovoltaik-Anlage vermeiden möchte, kann sich auch eine PV-Anlage mieten.
Für das Leasing von Photovoltaikanlagen fallen keine Investitionen an und um die Konfiguration der Komponenten und deren Installation kümmert sich der Vermieter. Den durch die Photovoltaik-Anlage gewonnenen Strom können Sie selber nutzen bzw. in das Stromnetz einspeisen. Dafür fallen natürlich monatlich fixe Mietzahlungen an. Oftmals können Sie die PV-Anlage nach einem festgelegten Zeitraum von mindestens 20 Jahren optional übernehmen. Die Alternative zu Übernahme liegt meist in der kostenlosen Demontage durch den Vermieter der Anlage.
Vor dem Abschluss eines Mietvertrages sollten Sie in jedem Fall abklären, welche Optionen nach dem Ende der Laufzeit zur Verfügung stehen. Prüfen Sie außerdem, was mit überschüssigem Strom geschieht und zu welchem Tarif Sie Strom hinzukaufen können. Ferner, ob es noch versteckte Kosten wie beispielsweise die Miete eines Stromzählers gibt.
Um die Vor- und Nachteile von Photovoltaik-Mietmodellen zu prüfen, sollten Sie die jeweilige Wirtschaftlichkeitsrechnung bei Kauf und Leasing vergleichen. Grundlage sind die gleichen Werte von Strompreis, Stromverbrauch und Einspeisevergütung. Im direkten Vergleich Kauf versus Mieten einer Solaranlage fallen die Gewinne im Mietmodell in der Regel geringer aus. Der Kauf einer Photovoltaikanlage ist somit wirtschaftlich meist sinnvoller. Zumal sich die Investition bei einer Finanzierung über monatliche Raten verteilen lassen.
Wenn Sie keine geeignete Dachfläche zur Verfügung haben, weil möglicherweise die Ausrichtung unpassend oder die Fläche zu klein ist, bleibt noch eine weitere Alternative: Sie können ganz einfach eine passende Dachfläche mieten. Die Kosten für die dort zu errichtende Solaranlage trägt der Mieter. Der Eigentümer des Daches erhält ebenfalls eine monatliche Miete, wodurch die laufenden Kosten schon deutlich ansteigen. Ob sich eine solche PV-Anlage lohnt, sollten Sie vorher genau kalkulieren.